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Januar 14, 2020

Endlich frei und selbstbestimmt arbeiten!

Endlich frei und Selbstbestimmt arbeiten! Oder doch lieber 9 to 5.

Früher war die Lage klar. Im Alter von spätestens 18 Jahren entschied man sich für einen Job. In besonders traditionsreichen Familien bekam man den Beruf schon in die Wiege gelegt. So war es selbstverständlich, dass ganze Familien als Ärzte oder Bankkaufleute arbeiteten. Man hinterfragte nicht, ob der Berufswunsch wirklich ein Herzenswunsch war und trat ins Arbeitsleben ein. Was folgte, war ein durch und durch strukturiertes Arbeitsleben.

Dabei gab es immer wieder Zeiten, in denen man sich kaum Sorgen um den eigenen Job machen musste, etwa ab den späten 50er Jahren zur Zeit des Wirtschaftswunders. Damals war "Endlich frei und selbstbestimmt arbeiten! Oder doch lieber 9 to 5." nicht die Frage. Wichtig, waren Essen, Kleidung und ein Dach über Kopf. Das war für die Menschen Freiheit und Sicherheit, nach den Kriegsjahren.

Zu diesem Arbeitsleben gehörte es auch, dass man montags pünktlich um 9 Uhr den Dienst antrat, ab 17 Uhr war dann Feierabend. Gerne wurde auch das Arbeitszeitmodell so gestaltet, dass man jeden Tag eine halbe Stunde länger arbeitete, aber freitags dann schon gegen Mittag ins Wochenende starten konnte. Natürlich gibt es Firmen und Berufszweige, wo dies Modell auch heute gelebt wird. Vor allem in Großstädten und modernen Firmen wird das klassische “9 to 5”-Arbeitsleben jedoch geradezu verteufelt.

Die Start-up Mentalität hat Einzug ins Arbeitsleben gehalten.

Insbesondere die jüngere Generation unter 40 Jahren, man spricht auch von der Generation Y, fordert ein anderes Modell zur Gestaltung der Arbeit. Seit einigen Jahren sprießen Start-ups mit neuen, meist digitalen, Geschäftsideen überall aus dem Boden. Gerne werden in dieser neuen Branche flexible Arbeitszeitmodelle gelebt. Das heißt, man kann kommen und gehen, wann man will, solange man seine Arbeit erledigt.

Außerdem ist hier ein Trend zu beobachten, dass man morgens eher spät mit der Arbeit anfängt. Zeiten von 10 oder 11 Uhr sind in der Start-up Branche keine Seltenheit. Und da hier auch gerne Überstunden gemacht werden, ist der Arbeitstag selten vor 20 Uhr zu Ende. Dass man hin und wieder auch am Wochenende ins Büro muss, versteht sich von selbst. Also überlegen Sie gut. "Endlich frei und selbstbestimmt arbeiten! Oder doch lieber 9 to 5."

Die neue Art der Selbstständigkeit: Freelancer und digitale Nomaden

Auch in den sozialen Medien wird ein neues Bild vom Arbeitsleben skizziert. Häufig sieht man dort Fotos von digitalen Nomaden. Sie wissen nicht, was das ist? Es handelt sich um meist junge Leute aus der bereits erwähnten Generation Y. Sie arbeiten als Einzelunternehmer oder Freelancer ortsunabhängig. Das bedeutet, dass Sie für die Ausübung Ihrer Arbeit meist nur einen Laptop und einen Internetanschluss benötigen und somit von der ganzen Welt aus arbeiten können.

So entsteht in den Köpfen gerne mal das Bild von der Arbeit am Strand, mit dem Laptop auf dem Schoß und dem Cocktail in der Hand. Für diese Art der Selbstständigkeit braucht man also kaum Investitionen und fast jeder hat eine Qualifikation, die sich dafür eignet. Man kann also sofort loslegen und arbeitet ab sofort wann man will, was man will und wo man will! Toll oder?

Die Realität sieht natürlich anders aus, denn das Leben als Selbstständiger kann eine Herausforderung werden. Sie haben keinen festen Vertrag und nicht jeden Monat pünktlich Ihr Gehalt auf dem Konto und die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sowie zwischen Arbeitstagen und Wochenenden verschwimmen. Und im Urlaub muss der Freelancer oft auch arbeiten, denn ansonsten verdient es in dieser Zeit keinen Cent und verliert durch die Arbeitspause im schlimmsten Fall auch noch Kunden.

Nicht jeder ist für die Selbstständigkeit geschaffen. Sind Sie es?

Das selbstbestimmte Arbeiten hat seine Vorteile: Man ist freier und kann seine Kreativität und seine Ideen viel intensiver verwirklichen. Ganz klar ist dieses Arbeitsmodell für viele ein absoluter Traum und der Inbegriff von Freiheit. Viele Selbstständige können es sich nicht vorstellen, einen Job als Angestellter zu haben.

Das Leben ohne Chef hat aber auch seine Schattenseiten. Nicht jedem sind diese Schattenseiten sofort klar und nicht jeder ist dazu geboren, als Selbstständiger zu arbeiten.

Natürlich muss ein Selbstständiger auch finanzielle Herausforderungen meistern. Zu nennen sind:

  • kein sicheres Einkommen
  • keine Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Boni
  • kein Einkommen während Urlaub oder Krankheit
  • regelmäßige Kundenakquise
  • Preiskampf
  • Investitionen
  • Sozialversicherungen: diese müssen zu 100% selbst getragen
  •  werden

Aber nicht nur finanzielle Hürden können einen in der Selbstständigkeit um den Schlaf bringen. Das ist natürlich insbesondere der Fall, wenn man Kinder hat oder einen Immobilienkredit abbezahlen muss.

Als Selbstständiger muss man lernen, sich zu organisieren. Um diese Dinge muss man sich eigenständig kümmern:

  • Einrichtung eines Arbeitsplatzes
  • Organisation der Arbeitszeit
  • Erstellung von Wirtschaftlichkeitsrechnungen
  • Steuererklärung: für Selbstständige ist sie eine meist lästige Pflicht.
  •  Dazu kommen die Einnahmen Überschussrechnung oder sogar eine Bilanz
  • Organisation der Selbständigkeit: Gewerbeanmeldung, etc.

Diese 3 Tugenden müssen Sie als Unternehmer haben:

Die drei wichtigsten sind:
Selbstdisziplin:
Als Selbstständiger haben Sie meist nicht zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu erscheinen. Das darf Sie aber nicht davon abhalten, Ihre Arbeitszeit zu strukturieren, sonst kommen schnell finanzielle Probleme auf Sie zu. Sie haben einen großen Auftrag an Land gezogen inklusive kaum zu schaffender Abgabezeiten? Jetzt heißt es Nacht- und Wochenendschichten einschieben.

Ausdauer:
Sie haben einen wasserdichten Businessplan erstellt? Herzlichen Glückwunsch! Aber es sollte klar sein, dass Ihnen die Kunden nicht von Anfang an die Tür einrennen. Es dauert, bis Sie Ihr Business am Markt etabliert haben. Es kann auch sein, dass Sie mit Ihrer ursprünglichen Idee scheitern und noch einmal von vorne anfangen müssen. Selbstständigkeit erfordert ein hohes Maß an Ausdauer und Geduld.

Selbstbewusstsein:
Kundenakquise ist nicht jedermanns Sache. Nicht jedem fällt es leicht, bei vielleicht wildfremden potenziellen Kunden anzurufen und sein Produkt oder seine Dienstleistung anzubieten. Außerdem sollten Sie hinter Ihrer Arbeit und dem damit verbundenen Preis stehen. Die Versuchung hier nicht standhaft zu bleiben ist groß, denn schließlich wollen Sie ja Kunden gewinnen. Mit wenig Selbstbewusstsein laufen Sie hier Gefahr in einen Teufelskreis zu kommen.

Haben Sie immer noch die Bilder vom Strand im Kopf? Sicher nicht.

Verstehen Sie mich an dieser Stelle nicht falsch, denn auch ich habe mich für die Selbstständigkeit entschieden und das ganz bewusst. Aber prüfen Sie bitte kritisch, ob dieses Arbeitsleben auch Ihren Vorstellungen entspricht.

Warum man das klassische “9 to 5”-Modell nicht verteufeln sollte.

Das Leben als Selbstständiger hat also auch seine Schattenseite und man sollte sich gut überlegen, ob man diesen gewachsen ist. Weiterhin sollte man eine strukturierte Arbeitszeit nicht immer negativ sehen. Studien haben nämlich erwiesen, dass man täglich nicht länger, als 8 Stunden arbeiten sollte.

Danach nimmt nicht nur die Konzentrationsfähigkeit rapide ab, man hat auch keine gute Reaktionszeit mehr. Das betrifft nicht nur Menschen, die mit Maschinen arbeiten. Denken Sie nur an Autofahrten nach Feierabend, insbesondere dann, wenn Sie Kinder haben. Außerdem ist es erwiesen, dass Überstunden auf Dauer krank machen. Es ist von Verspannungen, Schlafproblemen, Kopfschmerzen und sogar von Verdauungsstörungen die Rede.

Endlich frei und selbstbestimmt arbeiten! Oder doch lieber 9 to 5.

Ebenso wichtig wie die Arbeitszeit sind natürlich regelmäßige Pausen. Denn bereits 30 Minuten nach Arbeitsbeginn nimmt die Konzentration wieder stetig ab. Man arbeitet weniger effektiv und das Unfallrisiko steigt. Besonders wirksam sind übrigens mehrere kurze Pausen, so dass der Körper gar keine Zeit hat wieder besonders unkonzentriert zu werden.

Denn schon nach 2 oder 3 Minuten Pause beginnt der Körper sich zu regenerieren. Das gilt übrigens nicht, wenn die Hand in der Pause sofort zum Smartphone greift oder man im Internet surft. Stehen Sie in den Pausen auf und gehen Sie ein paar Schritte. Am besten natürlich an die frische Luft.

Arbeitszeiten von mehr als 8 Stunden und keine oder zu wenige und kurze Pausen wirken sich also nicht nur negativ auf die Produktivität aus. Sie sind auch gefährlich und haben Folgen für die Gesundheit. Natürlich heißt das jetzt nicht, dass Sie nach 8 Stunden Arbeit stoisch den Stift fallen lassen (oder besser gesagt den PC herunterfahren) sollen. Es kann immer mal sein, dass es phasenweise stressig ist und sie für einen Zeitraum die 8 Stunden überschreiten.

Was ist Ihnen wirklich wichtig?

Diese Ausnahmen sollten jedoch nicht zur Regel werden und auch an langen Arbeitstagen sollte nach 10 Stunden spätestens Schluss sein. Überlegen Sie sich also gut, ob Sie den Traum der Selbstständigkeit wirklich in die Tat umsetzen wollen. Auch wenn es heutzutage als vermeintlich uncool gilt.

Ein strukturierter Angestelltenjob, bei dem Sie pünktlich zur Tagesschau auf dem Sofa sitzen und bei dem spätestens am frühen Freitagnachmittag für Sie das Wochenende beginnt, ist besser als sein Ruf! Denn geht es immer um entweder oder? Schließt das Eine das Andere aus: "Endlich frei und Selbstbestimmt arbeiten! Oder doch lieber 9 to 5."

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