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Mai 2, 2020

Home-Office für wen ist das sinnvoll? Was ist dabei wichtig?

Arbeiten im Home-Office – welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Arbeitnehmer

Home-Office Stellen sind heiß begehrt, gerade die Corona-Krise zeigt vielen von Ihnen wie angenehm es kann von zu Hause aus zu arbeiten.

Von einem Home-Office-Job träumen immer mehr Angestellte, denn so sparen sie sich den Anfahrtsweg zur Arbeit und sie haben Ruhe vor nervigen Kollegen. Die Vorstellung in den eigenen vier Wänden zu arbeiten, ist jedoch für viele einfach super und so bewerben sich oft sehr viele, um ausgeschriebene Home-Office Stellen.

Die Nachfrage noch Home-Office Arbeitsplätzen steigt

Die Nachfrage ist derzeit deutlich höher, als das Angebot. Wahrscheinlich wird sich dies in der Zukunft ändern, schließlich profitieren sowohl Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber von diesem modernen Arbeitsplatzmodell.

Arbeitgeber hat z. B. folgende Vorteile:

Die Kosten für die Miete der Bürogebäude können durch die Einrichtung von Home-Arbeitsplätzen deutlich reduziert werden. Die Mitarbeiter können flexibler arbeiten bzw. eingesetzt werden. Dank der modernen Technologien ist es heute durchaus möglich, verschiedene Bereiche in Home-Offices auszulagern.

Home-Office bietet Müttern eine frühe Rückkehr ins Berufsleben

Gerade für Mütter sind Home-Arbeitsplätze sehr attraktiv und lohnenswert. Je nach Arbeitszeitmodell können Frauen bereits ins Berufsleben 
zurückkehren, selbst wenn der Nachwuchs noch sehr jung ist. Während zum Beispiel der Nachwuchs schläft oder im Kindergarten ist, dann können Mütter von zu Hause aus Geld verdienen.
Auch finanziell lohnt sich ein Home-Arbeitsplatz für Mütter und ist auch für das berufliche Weiterkommen ist eine solche Stelle sehr attraktiv. Frauen bleiben up to date und können schneller wieder vollständig ins Berufsleben zurückkehren.
Der Vorteil ist, sie haben eine Aufgabe, bei der sie Anerkennung bekommen. Viele Mütter mögen ihren Job und freuen sich, wenn sie diesen auch weiterhin ausüben können.
Ein Arbeitsplatz in Form von einem Homeoffice bietet die Möglichkeit Familie und Beruf wirklich zu vereinbaren. Lange Wege zur Arbeit fallen weg und oft werden die Zeiten an den Arbeitnehmer angepasst.
Nicht nur für Mütter ist ein Home-Arbeitsplatz vorteilhaft

Bei einem Home-Arbeitsplatz wird von zu Hause aus gearbeitet. Gerade für Bürojobs ist diese Form von einem Arbeitsplatz sehr interessant. Arbeitnehmer profitieren von der Arbeit im Home-Office, hier ein paar Vorteile:
  • Keine Anfahrtswege mehr und natürlich auch nicht zurück
  • Vielleicht können Sie auf ein Auto verzichten-Das ist auch nachhaltiger
  • Niedrigere Benzinkosten
  • Kein Stress mit Kollegen/Kolleginnen
  • Entspannteres Arbeiten
  • Die Arbeitszeit kann oft individuell geplant/festgelegt werden
  • Kinder sind nicht ohne Aufsicht
  • Freieres Arbeiten, da keine störenden Nebengeräusche

Dies sind ein paar der Vorteile, die sich durch einen Home-Arbeitsplatz ergeben. Natürlich muss auch von zu Hause aus gearbeitet werden, Faulenzen sollte nicht auf der Tagesordnung stehen.

Für wen eignet sich ein Home-Arbeitsplatz?

So attraktiv ein Home-Arbeitsplatz auch ist, er eignet sich nicht für jeden. Wer von zu Hause arbeitet, muss über eine große Portion Disziplin verfügen und über Eigenmotivation. Es gibt niemanden, der einen motiviert oder unterstützen kann. Die Mitarbeiter sind größtenteils auf sich selbst gestellt.
Für gesellige Kollegen dürfte ein Home-Arbeitsplatz langfristig eher frustrierend sein. Denn die Gespräche mit Kollegen/-innen fallen weg. Ein weiterer Punkt ist, es wird zu Hause, sprich in den Privatwänden gearbeitet. Es wird somit viel mehr Zeit zu Hause verbracht – nicht jeder mag dies.

Die Nachteile von einem Home-Arbeitsplatz auf den Punkt gebracht

So schön es auch klingen mag, von zu Hause arbeiten, so hat dies auch seine Nachteile. Da ich ein Mensch bin, der nicht alles in rosafarbene Tücher packt, informiere ich natürlich auch über die Nachteile:

  • Ständige Erreichbarkeit – dies wird oft von den Arbeitgebern vorausgesetzt
  • Die Wohnung/das Haus wird zum Arbeitsplatz – keine Trennung mehr 
  • Kein direkter, persönlicher Kontakt zu Kollegen/-innen.
  • Der Austausch untereinander ist erschwert, erfolgt oft über Medien wie Skype.
  • Der Austausch mit dem Vorgesetzten/der Vorgesetzten ist auch nicht direkt möglich.
  • Es wird sehr viel Disziplin verlangt.
  • Die eigene Motivation muss hoch sein, sonst wird es schwer.
  • Ablenkungen wie Kinder, Haustiere müssen ausgeblendet werden.
Wie Sie sehen, auch ein Home-Arbeitsplatz hat seine Tücken/Nachteile. Diese Form von Arbeit eignet sich nicht für alle.

Doch wer trägt die Kosten für das Home-Office?

Home-Office gut und schön, doch wer trägt die Kosten?  Immerhin verbrauchen Sie Wohnraum, Strom und Heizkosten entstehen auch. Außerdem, wer zahlt die Büroausstattung? Wie Stuhl, PC, Drucker, Schreibtisch, Büromaterial? Fragen über Fragen tuen sich da auf. Dann müssen ja auch so Dinge wie Datenschutz und arbeitsrechtliche Fragen geregelt werden. Auch sollte hier der Brandschutz nicht vergessen werden.

Bekommen Sie Miete für den zur Verfügung gestellten Wohnraum?

Immerhin stellen sie einen Teil ihrer Wohnung zur Verfügung. In vielen Fällen stellen die Mitarbeiter den Wohnraum kostenfrei zur Verfügung. Beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter im Außendienst unterwegs ist und nur in „geringem“ Umfang im Home-Office arbeitet. So hat es das Bundesarbeitsgericht formuliert. Da stellt sich dann die Frage: „Was bedeutet geringer Umfang“?

Auch wenn Sie ab und zu von Zuhause aus mit Kunden telefonieren, zum Beispiel wegen Zeitverschiebungen, haben Sie keinen Anspruch auf Erstattung von anteiligen Mietkosten. Das gilt auch, wenn Sie frei entscheiden können, ob Sie im Home-Office oder in der Firma arbeiten.

Erst wenn Sie überwiegend vom Home-Office aus arbeiten und Ihnen in der Firma kein Arbeitsplatz mehr zur Verfügung steht, erst dann muss der Arbeitgeber den dafür verwendeten Raum anmieten oder eine monatliche Kostenpauschale für Nutzung, Energie, Heizungs-, Reinigungs- und sonstige Unterhaltskosten zahlen.
Um so wichtiger, ist es gerade beim Home-Office, dass Sie eine Regelung finden, mit der beide Seiten einverstanden sind und diese Regelungen sollten Sie auch schriftlich vereinbaren.

Wer zahlt die Büroausstattung und Büromaterial?

Die Arbeitsmittel werden häufig vom Arbeitgeber übernommen.

Wie ist das mit dem Arbeitsschutz?

Wenn Sie dauerhaft von zu Hause arbeiten wollen, dann sollten Sie sich auch klar darüber sein, dass es durchaus Sinn macht, dass Ihr Arbeitsplatz der Arbeitsstättenverordnung entsprechen sollte. Schon im Interesse der eigenen Gesundheit. Wichtig ist dann die Raumgröße, Beleuchtung und ergonomische Büroausstattung. Derzeit ist es rechtlich noch umstritten, ab wann das Home-Office der Arbeitsstättenverordnung unterliegt.
Die genauen Vorgaben sind festgelegt im Anhang 6 ArbStättV „Maßnahmen zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen“.

Im Gesetz ist von den sog. Telearbeitsplätzen die Rede. (Ein Begriff aus den 70er und 80er Jahren.) Informieren ist also um so wichtiger, das Ihr Arbeitgeber und auch Sie selbst sich darüber informieren, wie das Home-Office eingerichtet sein muss.
Denn Sie als Mitarbeiter dürfen sich darüber im Klaren sein, dass die Einhaltung der entsprechenden Richtlinien überprüft werden. So kann nach Absprache und Ihrer Einwilligung der Beauftragte für Arbeitssicherheit, der Datenschutzbeauftragte, Betriebsratsmitglied oder Vorgesetzte Ihnen einen Besuch abstatten.

Wer zahlt bei Unfällen?

Grundsätzlich zahlt die gesetzliche Unfallversicherung. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung formuliert es so: Es muss sich um eine dem „Betrieb dienende Tätigkeit“ handeln.
Und genau hier liegt der „Hase im Pfeffer“! Hier ein Beispiel: Wenn Sie im Home-Office zum Drucker gehen oder zum Schrank, um Büromaterial herauszunehmen, dann ist dies versichert.
Wenn Sie jedoch auf die eigene private Toilette gehen oder in Ihre Küche um sich einen Kaffee zu holen, dann ist das ein „privater Gang“ und nicht versichert.
Nach derzeitiger Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) ist der Weg zur Toilette und zur Nahrungsaufnahme im Betrieb versichert, im Home-Office hingegen nicht. Dort sei der Beschäftigte im gewohnten Umfeld. So entschied das BSG im Juli 2016 (Az.: B 2 U 5/15 R) etwa im Fall einer Frau, die in Absprache mit ihrem Arbeitgeber im Home-Office arbeitete und sich beim Wasserholen den Fuß brach, dass sie dafür keinen Arbeitsunfall geltend machen könne. Der Arbeitgeber habe nicht das Risiko zu verantworten, wie der Lebensbereich des Arbeitnehmers gestaltet sei, hieß es zur Begründung.

Was ist mit dem Datenschutz im Home-Office?

Das der Datenschutz auch im Home-Office eingehalten wird, sollte selbstverständlich sein. Es ist die Aufgabe des Arbeitgebers hier dafür Sorge zu tragen, dass das Home-Office auch von der IT-Seite her zu Hause entsprechend gesichert wird. Zusätzlich kann der Ihnen als Mitarbeiter verbieten, besonders sensible Daten mit ins Home-Office zu nehmen.

Wie Sie also sehen, gibt es eine Menge Fragen, die Sie bei einem Home-Office Arbeitsplatz vorher klären sollten.


Hier die wichtigsten Fragen zusammengefasst:

1.Wer zahlt die Kosten, damit ein Home-Office Arbeitsplatz eingerichtet wird?
2. Welche Arbeitszeiten gelten im Home-Office?
3. Wie sind die Pausen- und Ruhezeiten im Home-Office geregelt?
4. Zu welchen Zeiten müssen Sie im Home-Office erreichbar sein?
5. An wie vielen Tagen arbeiten Sie im Home-Office?
6. Was wird getan, um den Arbeitsschutz einzuhalten?
7. Zahlt der Arbeitgeber „Miete“ für den Raum?
8. Wie sind Sie Unfall versichert?
9. Welche Maßnahmen müssen sie treffen, um den Datenschutz zu gewährleisten?

Ach ja, eines noch zum Schluss. Wenn Sie wirklich einen Home-Office-Arbeitsplatz haben möchten, bedenken Sie, Sie brauchen dafür eine Menge Disziplin. Nicht nur Sie, sondern auch Ihre Familie und die Kinder brauchen auch diese Disziplin.  Kindern fällt es schwer, Vati oder Mutti „in Ruhe“ zu lassen, damit diese arbeiten können. Kinder verstehen oft nicht, dass Sie keine Zeit haben für die Kinder, denn Sie sind ja da. Das Gleiche gilt auch für Haustiere. Wenn Sie einen Hund haben, dann will der jedoch wie immer "Gassi" mit Ihnen gehen.

Sie haben nun alles in Ruhe überlegt? Durch die Coronakrise haben Sie die Vorteile des Home-Office für sich erkannt. Sie möchten nun dauerhaft im Home-Office arbeiten, doch Ihr Arbeitgeber sagt nein. Dann ist es vielleicht an der Zeit für einen Jobwechsel?!
Wenn das so ist, dann lesen Sie hier weiter.


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